Epochen

„Korsische Mittelsteinzeit“

9000 – 6000 v. Chr.

Die nahegelegene fruchtbare Taravo-Ebene, ein leicht erschließbarer Hügel und zahlreiche als Wohnstätten geeignete Felsüberhänge begründen die sehr lange Besiedlungszeit der Stätte. Die Ausgrabungen der übereinanderliegenden Bodenschichten haben Spuren der Besiedlung von Filitosa zutage gefördert, die vom 6. Jahrtausend v. Chr. bis zur Römerzeit reichen.

Frühe Jungsteinzeit

5800 – 4900 v. Chr.

Untersuchungen eines Abris datieren den Siedlungsbeginn in Filitosa auf das 6. Jahrtausend v. Chr. und fällt somit in die frühe Jungsteinzeit. Korsika ist sehr dünn besiedelt. Die Bewohner leben von Jagd- und Sammeltätigkeiten und vom Fischfang. Die Werkzeuge der Bewohner sind aus Holz und Hartgestein wie Feuerstein und Obsidian. Der Fund von Obsidian ist nicht zuletzt bemerkenswert, weil dieses schwarze vulkanische Gestein nicht natürlich auf Korsika vorkommt. Sehr wahrscheinlich wurde es vom Monte Arci auf Sardinien importiert. Die Keramikreste aus dieser Zeit weisen ein originelles Muster auf. Die Töpfer verzierten ihre Erzeugnisse mit dem Rand von Muschelschalen, oftmals mit Herzmuscheln.

Mittlere Jungsteinzeit

4900 – 3900 v. Chr.

Keramikscherben der Cardial-Kultur und Fragmente, die vor dem Brennen mit Nadel und Modellierholz verziert wurden, sind in einer Bodenschicht zu finden. Einige wenige Funde der lokalen Basi-Keramik deuten auf Siedlungsaktivitäten während der mittleren Jungsteinzeit hin. Zudem werden zu dieser Zeit erste Steine als Grabstelen aufgestellt. Es sind die ersten Menhire: einfache Steinblöcke, die grob bearbeitet und ungeschliffen vertikal in den Boden gerammt sind.

Späte Jungsteinzeit

3900 – 3100 v. Chr.

Im Spätneolithikum wächst die Bevölkerung auf ganz Korsika dank der Verbreitung landwirtschaftlicher Methoden an. Die zahlreichen Funde beweglicher Mahlsteine und Reibsteine zeugen von dieser Entwicklung. Der Felsvorsprung von Filitosa wird zu dieser Zeit von Hirten und Bauern bewohnt. Die Gemeinschaften des Spätneolithikums bewirtschaften ihre Umgebung und organisieren sich langsam. In Europa werden zu dieser Zeit erste Monumente aus unbearbeiteten massiven Steinen errichtet.

Frühe Bronzezeit

2200 – 1650 v. Chr.

Aufkommen und Verbreitung von Bronzebeilen – seltene und sehr gefragte Werkzeuge – und Keramikgefäßen mit ausgeprägteren Formen und glatter Oberfläche, die aus Lokaltraditionen hervorgehen (Henkeltassen, Teller, Vasen, Deckel).

Mittlere Bronzezeit

1650 – 1350 v. Chr.

Anlage von Siedlungen mit mächtigen Mauern auf Anhöhen oder Bergplateaus, die sog. Castelli, und Errichtung der ersten Torren, die über die von Ringmauern umgebenen Wohnstätten ragen. In diese Zeit fallen auch tiefgreifende wirtschaftliche Veränderungen aufgrund der Verbesserung der Metallverarbeitung.

Späte Bronzezeit

1350 – 1150 v. Chr.

In diese Zeit fallen die ersten Steinreihen mit aufrecht gestellten Menhiren und Statuenmenhiren sowie die Umgestaltung der Torren.